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Parteien und der Meisterzwang, BUH-Stellungnahmen, Argumente gegen den Meisterzwang, Studien zum Meisterzwang

Dr. Walter Döring (FDP) Wirtschaftsminister vom Baden-Württemberg fordert Abschaffung des Meisterzwangs

Auf seiner Rede vor dem 95. Ordentlichen Landesparteitag der FDP/DVP am 5. Januar 2003 in Stuttgart hat Wirtschaftsminister Walter Döring die Abschaffung des Meisterzwangs gefordert:

Ich fordere die Vertreter des Handwerks dazu auf, sich nicht als Bremser auf dem Weg zur Selbständigkeit zu betätigen, sondern die Reformvorschläge von Professor Hellwig, dem Vorsitzenden der Monopolkommission und der Bundesregierung aktiv zu begleiten, um damit mehr Gründungswilligen den Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern und damit auch mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Der Meisterbrief soll nicht abgeschafft werden, aber als unabdingbare Vorraussetzung für die Selbständigkeit wird er nicht in allen Bereichen und nicht auf alle Zeit zu halten sein.

Dagegen spricht die Entwicklung in Europa, dagegen spricht die Monopolkommission, dagegen spricht die Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung und dagegen spricht die Vernunft und nicht zuletzt spricht dagegen auch das Selbstbewusstsein und die Überzeugung, dass sich Qualität immer durchsetzen wird.

Wenn Deutschland nun für andere europäische Handwerker zunehmend geöffnet wird, dann kann bei uns natürlich nicht alles so bleiben wie es ist.

Das wäre letztlich eine Diskriminierung uns selbst gegenüber, denn wir würden für einheimische potenzielle Anbieter einen klaren Wettbewerbsnachteil aufbauen und damit am Ende uns selbst schaden.

Es ist dann doch allemal besser, diese Veränderungen mit zu gestalten, als sich von ihnen überrollen zu lassen.

Es wird von niemandem bestritten, dass die Meisterausbildung ein überaus erfolgreicher und geeigneter Weg in eine sichere Existenz ist.

Aber es stellt sich doch die Frage, ob dieser Weg in allen Fällen zwanghaft vorgeschrieben werden muss.

Wenn der Meisterbrief so gut und erfolgsversprechend ist, wenn er dem angehenden Unternehmer im Handwerk eine vergleichsweise sichere Perspektive für die eigene Existenz bietet, dann wird er doch ganz von selbst auf dem Aus- und Weiterbildungsmarkt nachgefragt werden.

Wir müssen wieder den Mut haben, im Meisterbrief das zu sehen, was er sein soll:

Der Nachweis einer seriösen, qualitätsvollen Ausbildung, die für den Verbraucher erwarten lässt, dass er eine erstklassige Handwerksleistung einkauft.

Qualität aber braucht keinen Zwang; sie setzt sich einfach durch.

Wir haben in der Vergangenheit vielleicht zu wenig Vertrauen in den Wettbewerb gehabt.

Nun zwingt uns Europa aber, diesen Wettbewerb, der unweigerlich auf uns zu kommt, konstruktiv mit zu gestalten.

Ja zum Meisterbrief als freiwilliges Zertifikat und als ganz besonderes Gütesiegel, aber nicht zur Verhinderung zur Schaffung von Arbeitsplätzen.

Beispiel:

Hier in Stuttgart sollte ein Friseursalon geschlossen werden, weil die Inhaberin in einem Abstand von fünfzig Metern zwei Salons führt und die Handwerkskammer auf zwei Meister für diese Salons besteht - so etwas ist widersinnig und geradezu arbeitsplatzvernichtend.

Wer zu Reformen nicht bereit ist, der wird in kurzer Zeit unterliegen.

Deshalb fordere ich das Handwerk dazu auf, sich an Reformen zu beteiligen, die über die Leipziger Beschlüsse hinausreichen, damit wir zu guten Ergebnissen kommen und es nicht zu Beschlüssen gegen das Handwerk kommt.

Weitere Informationen zu den von Herrn Döring angesprochenen Argumenten finden Sie unter:

Weitere Informationen


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