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für Gewerbefreiheit auch im Handwerk - weg mit dem Meisterzwang
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BUH-Stellungnahmen, Argumente gegen den Meisterzwang, Studien zum Meisterzwang, Thesen zum Meisterzwang Qualität, Ausbildungsleistung, Inländerdiskriminierung, Meisterzwang ist verfassungswidrig

Reformkommission Soziale Marktwirtschaft zum Meisterzwang

Die Renaissance der Selbständigkeit

Bertelsmann Stiftung
Heinz Nixdorf Stiftung
Ludwig-Erhard-Stiftung
Juli 1999

Die Kommission hat sich unter anderem auch bei der Handwerksordnung Reformen angemahnt:

In der Handwerksordnung muß der Meisterbrief als Gütesiegel gestärkt, seine Erlangung aber erleichtert werden

Ein weiterer Schritt besteht in der wiederholt angemahnten Reform der Handwerksordnung mit dem Ziel, den Meisterbrief als Qualitäts- und Gütesiegel zu stärken, aber die Marktzutrittsbedingungen zu den Handwerksberufen zu flexibilisieren. Im Handwerk arbeiten 563.000 Unternehmer mit 6,2 Mio. Beschäftigten. 39 % der Auszubildenden erlernen einen Handwerksberuf. 60-70 % aller Gesellen wollen sich selbständig machen, scheitern oft aber an der Doppelbelastung Meisterausbildung und Beruf. Die Handwerksordnung erlaubt das Führen eines Gewerbes in 94 Berufen nur mit Meisterbrief. Da in Zukunft gerade an der Schnittstelle zwischen Dienstleistungen und Handwerk neue Berufsbilder entstehen und das Handwerk auch immer mehr zum Träger von Innovation wird, wäre es gerade für Existenzgründer wichtig, wenn der Meisterbrief auch berufsbegleitend erworben werden könnte. Der große Befähigungsnachweis wird dabei weiterhin seine Funktion als Qualitätszeichen behalten. Positiv ist zu vermerken, daß der Gesetzgeber sich einer weiteren Regulierung enthalten und in der Novelle der Handwerksordnung 1994 zehn neue Berufe in den Bereich "handwerksähnlicher Gewerbe" eingereiht hat. Beispiele für Möglichkeiten von neuer Selbständigkeit sind etwa die Betriebe in der Informations- und Kommunikationstechnologie, die ohne Meisterbrief durch Einordnung in den "handwerksähnlichen Bereich" geführt werden können. Eine weitergehende Liberalisierung in Bezug auf das Führen eines Betriebes wurde jedoch bei der Novellierung der Handwerksordnung nicht verankert, so daß dafür in den traditionellen Berufen weiterhin der Meisterbrief erforderlich ist. Die erst mit der Gesetzesnovelle vom April 1998 getroffene Einschränkung von vormals 127 Berufen auf nun 94 täuscht über das Ausmaß der Marktöffnung. Da die Reduzierung überwiegend nicht durch eine Lockerung der Bedingungen zur Betriebsführung in einzelnen Berufen sondern durch Zusammenlegung einzelner Handwerksberufe vollzogen wurde, besteht zwar immerhin Hoffnung auf eine damit verbundene begrenzte Lockerung der Zugangsbeschränkung innerhalb der Handwerkszweige (breiteres Leistungsangebot aus einer Hand). Neugründer in allen Branchen sollten auf ein möglichst gutes Angebot an vorbereitender und begleitender Aus- und Weiterbildung zurückgreifen können, welches die juristischen und ökonomischen Grundlagen der Selbständigkeit praxisnah vermittelt.

Mitglieder der Reformkommission

Dieter-Julius Cronenberg Vizepräsident des Deutschen Bundestages a.D.,
Unternehmer, Cronenberg oH, Arnsberg
Prof. Dr. Johann Eekhoff
(stellv. Vorsitz)
Staatssekretär a.D.; Universität Köln
Dr. Stefan Empter Bereichsleiter Wirtschaft, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
Dr. Otmar Franz Vorsitzender des Vorstandes,
Rationalisierungs-Kuratorium der
Deutschen Wirtschaft e. V., Mülheim
Friedrich Merz MdB, Bonn
Oswald Metzger MdB, Bonn
Heinz Greiffenberger Vorstand, Greiffenberger AG, Marktredwitz
Prof. Dr. Stefan Homburg Lehrstuhl Öffentliche Finanzen, Universität Hannover
Dr. Dieter Kirchner Rechtsanwalt; ehem. Hauptgeschäftsführer
Gesamtmetall, Köln
Siegmar Mosdorf MdB, Vorsitzender der Enquête-Kommission
"Zukunft der Medien", Bonn
Dr. Hermann Rappe Vorstand der IG Chemie a. D., Bonn
Prof. Dr. Otto Schlecht
(Vorsitz)
Staatssekretär a.D.; Vorsitzender der Ludwig-
Erhard-Stiftung e. V., Bonn
Jost Stollmann Vorstandsvorsitzender der create-it services AG,
Düsseldorf
Dr. Horst Friedrich Wünsche Geschäftsführer der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V.,
Bonn

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