Skandale und Affären bei Handwerkskammern und Kreishandwerkerschaften

12.07.2010: Vermögen der Kreishandwerkerschaft Herne/Castrop-Rauxel ist futsch

Was Ende 2008 in Innungskreisen nur hinter vorgehaltener Hand die Runde machte, hat sich im Verlauf des Jahres 2009 bestätigt und ist jetzt in einem von der Handwerkskammer Dortmund veranlassten Prüfbericht, der der WAZ vorliegt, schwarz auf weiß nachzulesen: "Das Vermögen der Kreishandwerkerschaft Herne/Castrop-Rauxel ist in den letzten Jahren von 1,2 Millionen auf jetzt 15 000 Euro gesunken."

Kreishandwerkerschaft Heilbronn-Öhringen April 2010

Heilbronner Stimme vom 05.07.2010: Handwerksspitze will Ermittler unterstützen: Nach Veröffentlichung des Prüfergebnisses des Wirtschaftsministeriums im Fall der Kreishandwerkerschaft (KH) Heilbronn-Öhringen blickt die Handwerksspitze demonstrativ nach vorne. "Wir werden die Staatsanwaltschaft nach besten Kräften unterstützen, damit die Sache rasch erledigt ist", sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Ralf Schnörr.

Heilbronner Stimme vom 02.07.2010: Vorwürfe gegen Kreishandwerkerschaft bestätigt: Das Ministerium bestätigt dabei Heilbronner-Stimme-Berichte über Satzungsverstöße bei der Kreishandwerkerschaft in der Zeit zwischen 2001 und 2009.

Handwerk hat doppelten Boden
Obwohl sich die Spitzen des Handwerks derzeit darum bemühen, Einigkeit zu demonstrieren, sind durch die Vorgänge alte Wunden aufgerissen.

Heilbronner Stimme vom 03.05.2010: Rückhalt für Ulrich Bopp
Die Vollversammlung der Handwerkskammer deckt das Verhalten des Handwerkspräsidenten. Für Ralf Schnörr, den neuen Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, ist der "eigentliche Riesenskandal der, dass sehr vertrauliche Unterlagen aus der Kammer an die Presse" weitergegeben worden seien.

Südwest Presse 28.4.2010: Umstrittene Geschäfte bei Handwerkern

Heilbronner Stimme vom 27.04.2010: Handwerkspräsident Bopp will Strafanzeige stellen
Viele Leser trauten ihren Augen nicht, doch es ist kein Druckfehler: Nach den der Heilbronner Stimme vorliegenden Ergebnissen einer Prüfung der Handwerkskammer Heilbronn-Franken vom Juli 2009 wurde die Arbeitszeit vom Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Heilbronn-Öhringen, Bernd Mühleck, tatsächlich auf 25 Wochenstunden gekürzt und sein Gehalt auf 6900 Euro angehoben. Als Untreue hatte der Prüfer den Vorgang eingestuft.
Der Handwerkspräsident will wohl Strafanzeige stellen "gegen die Leute, die interne Unterlagen an die Presse" weitergeleitet haben.

Heilbronner Stimme vom 26.04.2010: Kreishandwerker Heilbronn-Öhringen werden geprüft - Anschuldigungen gegen Hauptgeschäftsführer Bernd Mühleckt
Es ist die Rede von Untreue, Unterschlagung wichtiger Unterlagen und davon, dass KH-Hauptgeschäftsführer Bernd Mühleck ein zu hohes Gehalt bekomme. Gemunkelt wird: Im schlimmsten Fall könnte die Angelegenheit auch den Rücktritt von Handwerkspräsident Ulrich Bopp nach sich ziehen.

Oktober 2009 Rhein Zeitung: Balkan-Zoff: HwK-Koblenz kündigt Sohn des Ex-Chefs

Vor nicht einmal einem Jahr verabschiedete sich der langjährige Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz in Richtung Ruhestand.

In zwei Wochen könnte Karl-Jürgen Wilbert seinem Nachfolger Alexander Baden vor dem Arbeitsgericht gegenüber stehen. Es geht um eine sehr persönliche Personalentscheidung – und den Balkan.

WAZ vom 11.03.2009: Verfahren wegen Schwarzarbeit: Handwerkerschaft muss zahlen

Das Amtsgericht Braunschweig hat die Kreishandwerkerschaft Wolfsburg und Ex-Geschäftsführer Karl-Heinz Duwe wegen Schwarzarbeits-Verstößen verurteilt. Duwe muss 4080 Euro, die Handwerkerschaft 3060 Euro zahlen. Im Februar 2005 hatte der Zoll überraschend die Räume der Handwerkerschaft gefilzt.

2005 Kreishandwerkerschaft Wolfsburg unter Verdacht der Schwarzarbeit

Anfang 2005 geriet die Kreishandwerkerschaft Wolfsburg ins Visier der Schwarzarbeitsfander. Die Kreishandwerkerschaft hatte mit ihrer Tochterfirma "Zeitarbeit Handwerk" Zeitarbeiter möglicherweise illegal an Betriebe ausgeliehen. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit forderte ein Bußgeld von 300.000,- Euro.

Newsclick vom 09.12.2008: Führungsstreit in Handwerkskammer
Kreishandwerkerschaft Süd-Ost-Niedersachsen fordert Rücktritt der Braunschweiger Vizepräsidenten

Die Kreishandwerkerschaft Süd-Ost-Niedersachsen fordert die Vizepräsidenten der Handwerkskammer, Eberhard Funke sowie Roman Hannover, zum sofortigen Amtsverzicht auf.

Auslöser des Streits ist die Frage, ob es Innungen in Zukunft gestattet sein soll, auch Betriebe aufzunehmen, die nicht tarifgebunden sind.

22.12.2008: Handwerkskammer-Präsident Sander rügt seine beiden Stellvertreter

25.11.2008: Oberhandwerker im Schlamassel

Kreishandwerksmeister Werner Kraus, und seine langjährige, mittlerweile ehemalige Mitarbeiterin Brigitta Burbiel-Snietka befehden sich gegenseitig. Seit Oktober 2006 beschäftigen der Chef und die einstige Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Freiburg, des Dachverbands der Innungen, die Justiz mit gegenseitigen Vorwürfen. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Freiburg ein von Kraus forciertes Verfahren gegen Burbiel-Snietka wegen angeblicher Untreue eingestellt – mangels Tatverdacht. Doch beide Seiten wollen weiter prozessieren.

15.10.2008: Horst Schurr tritt zurück

Horst Schurr hat aufgegeben - eine Woche, bevor es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Abwahl gekommen wäre. Doch Schurr kartet nach und fordert Geld von der Kammer. Die will allerdings nicht zahlen.

Schurr steht vor Amtsenthebung

Schwäbische Zeitung 19.07.2008: Handwerkspräsident steht vor Gericht

Der Ulmer Handwerkskammerpräsident Horst Schurr ist vor dem Ulmer Landgericht wegen Insolvenzverschleppung angeklagt. Zu diesem Vorwurf machte er geltend, dass er Geschäftsführer ohne Rechte, Pflichten, Einsichtnahme und Gehalt gewesen sei.

War er dann lediglich Konzessionsträger, mit dessen Hilfe der Meisterzwang für das Unternehmen umgangen wurde? Wurde bei dem Kammerpräsident eine Geschäftsführer Tätigkeit ohne Bezüge und Verantwortung geduldet? Bei anderen Unternehmen sorgen die Kammern sonst für Betriebsstilllegungen und Bußgeldverfahren gegen die Beteiligten - der Kammerpräsident scheint für sich Sonderrechte in Anspruch zu nehmen.

Ist der Kfz und Landmaschinenmechaniker Schurr der Auffassung, dass eine Meisterqualifikation im angeblich gefahrengeneigten Kfz Handwerk nicht notwendig ist?

Für Präsident Schurr wird es eng

Südwest Presse 24.7.08: HANDWERKSKAMMER: Eine Katastrophe

Schwäbische Zeitung 31.07.2008: Kammer entscheidet über Präsidenten

Südwest Presse 01.08.2008: Schurr lässt Amt ruhen: Was den Ausgang der Abstimmung über die Vertrauensfrage anbelangt, darf schon spekuliert werden. Fest steht, dass die Ulmer Vollversammlungsmitglieder Siegfried Saier und Christian Gnann nicht das nötige Quorum von zehn Stimmen zusammenbekamen, um eine außerordentliche Versammlung einzuberufen, die sofort über die Zukunft Schurrs entscheiden sollte. Es gibt die Ansicht, dass die Männerfreundschaften im Handwerk weiter funktionieren und viele Vollversammlungsmitglieder sich schlicht nicht trauen, ihren angeschlagenen Präsidenten in die Wüste zu schicken.

Südwest Presse 01.08.2008: HANDWERKSKAMMER: Im Moment die beste Lösung

Schwäbische Zeitung 01.08.2008: Präsident lässt Amt ab jetzt ruhen

08.03.2008 Handwerkskammer Ulm: Bemerkenswert instinktlos

Nun sind zwei neue Peinlichkeiten bekannt geworden. Die Kammer braucht eine Änderung der satzungsmäßig festgelegten Altersgrenze von 65 Jahren, um ihrem Präsidenten eine dritte Amtszeit zu ermöglichen. Und: Schurr hat sich erneut ein Fahrzeug der S-Klasse im Wert von mindestens 71 000 Euro besorgt, dessen Leasingraten von den Mitgliedsbeiträgen all der kleinen Handwerksbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee mitfinanziert werden.

Februar 2008 Untreue-Verfahren gegen Ex-Kreishandwerksmeister Albert Gerstenlauer: Alle Vorgänge blind abgezeichnet

Nachlässigkeit und Untreue verursachten Schulden in Höhe von 500.000,- Euro bei der Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg.

Ex-Kreishandwerksmeister frei von Schuld - Schuldenberg von mehr als 500.000 Euro und bei den Innungen leer geplünderte Sparbücher

2008 Zoff bei der Handwerkskammer Frankfurt Oder

Fürstenwalder und Barnimer Handwerker werfen dem Präsidenten Karney der Handwerkskammer Frankfurt oder vor, durch wiederholte Lügen einen ihm genehmen Kandidaten als Hauptgeschäftsführer durchgedrückt zu haben.

Karney hat einen der Bewerber für das Amt des Hauptgeschäftsführers durch einen Anwalt aufgefordert, den Vorwurf der Lüge gegenüber ihm, zu unterlassen. Dieser hat die gesetzte Frist verstreichen lassen.

Die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) wird am 25. Juni einen neuen Präsidenten wählen.

2007 Chronologie einer Affäre bei der Handwerkskammer Magdeburg

Die Handwerkskammer hat durch Spekulationen an der Börse 357.000,- Euro verloren. Über die Verantwortlichkeiten entstand ein Streit in Vorstand und Vollversammlung der Handwerkskammer.

November 2007: Korruption bei der Handwerkskammer Trier

Am Umweltzentrum der Handwerkskammer Trier gab es wohl Unregelmäßigkeiten bei Weiterbildungsabrechnungen sowie fragwürdige Verträge zur Erstellung von Energiepässen.

Hausdurchsuchung im Hwk-Umweltzentrum
Im Zusammenhang mit den laufenden Ermittlungen der für Wirtschaftsstrafsachen zuständigen Staatsanwaltschaft Koblenz wurden in der vergangenen Woche Räume des Umweltzentrums der Handwerkskammer durchsucht. Nach Informationen unserer Redaktion betrafen die Maßnahmen den Weiterbildungsbereich des Uwz. Die Aktion hatte zum Ziel, Beweismittel sicherzustellen. Staatsanwaltschaft und Hwk-Präsident Rudi Müller bestätigten gegenüber 16vor, dass es eine Hausdurchsuchung gegeben hat.

1.7.2008: Hwk-Überschuss sinkt um 99 Prozent

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