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Handwerkspolitik 2005
- Offene
Antwort des BUH an Bundeskanzlerin Merkel: Chance nutzen
durch Abschaffung Wachstumsbremse Meisterzwang
- Niedersachsen will Durchsuchungsrechte ohne
richterlichen Durchsuchungsbeschluss
- BUH-Pressemitteilung: Ein Grundgesetz für Ministerpräsident
Wulff - Niedersachsen vergreift sich an der Unverletzlichkeit der Wohnung
- Brief
an Bundeskanzlerin Merkel vom 01.12.2005
- Bundeskanzlerin Angela Merkel beim ZDH
- Vor den Vertretern der deutschen Handwerkerschaft hat sich
Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Handwerksordnung geäußert:
"Meine Damen und Herren, deshalb ist mir, lieber Herr
Kenzler, überhaupt nicht bange, dass wir auch in den nächsten
Jahren einen sehr produktiven Dialog mit dem deutschen Handwerk
haben werden. Ich habe gelesen, dass Sie die Bewertung der
Veränderung der Handwerksordnung gerne in einem angemessenen
Zeitabstand zu der Einführung durchsetzen wollen, dass wir das
also so machen, wie es damals auch vereinbart wurde. Dann sollten
wir dies auch machen. Ich bin sehr dafür, Mindeststandards für die
meisterfreien Berufe einzuführen, weil ich einfach glaube, dass
das die notwendige Voraussetzung dafür ist, dass wir nicht
bedingungslos Einfachheit eintauschen, damit aber auch Qualitätsverluste
in hohem Maße hinnehmen müssen. Es wird immer eine Abwägung bleiben,
natürlich Dinge zu vereinfachen, aber auf der anderen Seite auch nicht
die Qualität beliebig sinken lassen zu können. Wir müssen uns natürlich
auch anschauen: Was bedeutet das alles für die Ausbildungsbereitschaft
und die Ausbildungsfähigkeit junger Leute in bestimmten Berufszweigen?
Auch das ist ein ganz gewichtiger Punkt."
- Aus dieser wolkigen Unklarheit läst sich viel herausdeuten. Will
Frau Merkel einen Gesellenzwang für zulassungsfreie Handwerke oder
sollen nun die zulassungspflichtigen Handwerke überprüft werden, ob
der Meisterzwang noch notwendig ist? Es ist erstaunlich, dass eine
Frau die sonst klar sprechen kann, es nicht schafft bei diesem Thema
auf den Punkt zu kommen.
- Liegt dies daran, dass der Meisterzwang nicht zu anderen
Vorstellungen von ihr passt? In derselben Rede hat Frau Merkel gesagt:
"Deutschland kann im internationalen Wettbewerb nicht
noch so viel besser sein, dass wir uns zusätzliche Hürden aufbauen,
und dann auch noch schneller laufen wollen als die anderen. Wir
müssen begreifen, dass wir die Wahl zwischen vermeintlichen
Sicherheiten und der Bereitschaft haben, ein Risiko einzugehen
und damit auch wieder Chancen nutzen zu können."
- Da passt es nicht einheimischen Handwerkern höhere Hürden zur
Selbstständigkeit auf zu bauen, als den Mitbewerbern aus anderen
EU-Staaten. Diese Inländerdiskriminierung verhindert, dass in
Deutschland die Selbstständigenquote auf die von der Koalition
beabsichtigten 10% steigt.
- Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es
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zur Selbstständigkeit:
Existenzgründungsoffensive: Mehr Mut zur Selbständigkeit
Mit Hilfe einer Gründeroffensive müssen der Strukturwandel ohne
Brüche gestaltet und neue Beschäftigungsmöglichkeiten erschlossen
werden. Unternehmensgründer wollen wir ermutigen, gesetzliche
Hemmnisse für Neugründungen sollen beseitigt werden. Das gilt
sowohl für innovative als auch für konventionelle Unternehmensgründungen.
Wir brauchen wieder mehr Mut zur Selbständigkeit. Die Selbständigenquote
muss wieder auf deutlich mehr als 10% steigen.
zum Meisterzwang:
Eine Evaluierung der seit Jahresbeginn 2004 in Kraft getretenen
Novelle der Handwerksordnung wird zeigen, ob und welche
Korrekturen vorgenommen werden müssen. Bei der Evaluierung
ist auch die Einführung einer Mindestqualifikation für meisterfrei
gewordene Berufe einzubeziehen. Der Meisterbrief darf nicht durch
EU-Vorgaben zur Dienstleistungsrichtlinie und der Richtlinie zur
gegenseitigen Anerkennung von Berufsqualifikationen ausgehöhlt
werden. Missbräuche der rechtlich beschränkten Arbeitsmöglichkeiten
von in Deutschland beschäftigten Handwerkern aus Osteuropa müssen
durch verstärkte internationale Kooperation bei Kontrollen besser
bekämpft werden.
- Juni 2005: Stellungnahme
der Bundesregierung zum Fünfzehnten Hauptgutachten der Monopolkommission 2002/2003
- Sommer 2005: Ankündigungen
vor der Bundestagswahl 2005 zu Handwerk und Meisterzwang
- August 2005: BUH - Position
zur Zwangsmitgliedschaft in Handwerkskammern und in Industrie- und Handelskammern
- Juli 2005: Gesetzentwurf zur Änderung des Schornsteinfegergesetzes 2005
- Wegen eines Vertragsverletzungsverfahrens der EU gegen Deutschland soll das
Schornsteinfegergesetz geändert werden
- Stellungnahme
des BUH zur Änderung des Schornsteinfegergesetzes 2005
- BUH-Pressemitteilung:
Konkurrenz für das Schornsteinfeger-Handwerk
- 23.06.05: Damoklesschwert Demografie für das Handwerk?
- Die demografische Entwicklung ist eine existentielle Herausforderung
für unsere Gesellschaft. Probleme bereiten z.B. die sozialen
Sicherungssysteme und - für das Handwerk wichtig - der zu erwartende
Fachkräftemangel. Zu dieser Problemantik will die Handwerkskammer
Erfurt eine Diskussion anstoßen.
- Die Abschaffung des Meisterzwangs würde das Handwerk für Fachkräfte
attraktiver machen weil sie dann die Möglichkeit hätten sich eine
Selbstständige Existenz aufzubauen. Um den demographischen Wandel im
Handwerk zu diskutieren darf man nicht nur den möglichen Einfluss auf
einen einzelnen Betrieb untersuchen, sondern man muss überlegen wie
diese Branche für Fachkräfte attraktiver gemacht werden kann. Dazu
gehört es insbesondere Selbstständigkeit zu ermöglichen - den
Meisterzwang abzuschaffen.
- Grüne: Mehr Sein als Schein beim Handwerk
- TAZ: Die Teilliberalisierung der Handwerksordnung hat in Berlin weniger
negative Auswirkungen als befürchtet
- "Die Handwerksreform hat voll gegriffen", so Paus. Auch seien die Ängste,
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung würde im großen Stil zugunsten von
Scheinselbstständigen abgebaut, nicht berechtigt. Zurzeit registriere man einen
Rückgang beim Abbau von Beschäftigung - obwohl die Zahl neuer Handwerksbetriebe
deutlich zunehme. Insgesamt waren im Jahr 2004 rund 62 Prozent mehr Betriebe als
im Vorjahr angemeldet worden. "Da ist etwas Neues entstanden", so Paus.
Offenbar bestätige sich der Trend, dass durch die Handwerksreform
bisherige Schwarzarbeit legalisiert werde. (16.06.2005)
- Keine Bevorzugung
bei Betriebsübernahmen durch Steuersubvention bei der Erbschaftssteuer
- Der Deutsche Bundestag diskutiert zurzeit einen Gesetzentwurf zur Sicherung der
Unternehmensnachfolge.
- Wichtiger Bestandteil ist dabei ein erheblicher Steuernachlass für Erben
von Unternehmen. Existenzgründer, die ihren Betrieb aus eigener Kraft aufbauen,
finanzieren mit ihren Steuern diese Subvention für ihre etablierten Mitbewerber.
- Das Ziel Unternehmen zu fördern ist richtig, aber wenn die Selbständigkeit
gefördert werden soll, muss ein Weg gefunden werden, von dem alle Jungunternehmer
profitieren - nicht nur diejenigen, die einen etablierten Betrieb ohne eigene
Aufwendungen übernehmen können.
- EU plant die Vereinheitlichung der Anerkennung von Berufsqualifikationen
- Wer nur vorübergehend in einem anderen EU-Land arbeiten will,
muss eine mindestens zweijährige Berufspraxis in seinem Heimatland
nachweisen. Wer sich im EU-Ausland niederlassen will, muss hingegen
sechs Jahre zu Hause in seinem Beruf gearbeitet haben. Die Anerkennung
der Abschlüsse ist als Ergänzung der Dienstleistungsrichtlinie gedacht,
die derzeit noch im Europaparlament diskutiert wird.
- Der Text muss nun noch formal von der Ministerrunde abgesegnet werden,
was Abgeordneten zufolge in Kürze geschehen dürfte. Die EU-Staaten haben
anschließend zwei Jahre Zeit, um die Richtlinie umzusetzen.
- Empfehlung für die zweite Lesung im Europäischen Parlament
betreffend den Gemeinsamen Standpunkt des Rates im Hinblick auf den Erlass
der Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anerkennung
von Berufsqualifikationen
- FDP Baden-Württemberg: zur Zukunft des Kammerwesens
- FDP-Hamburg: Mehr Freiheit für das Handwerk
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