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Ankündigungen vor der Bundestagswahl 2005 zu Handwerk und Meisterzwang
Ankündigungen vor der Bundestagswahl 2005 zu Handwerk und Meisterzwang
- 16.09.2005: Neue Nachricht: Nur wenige Bundestagskandidaten für Kammerzwang -
Kammerjäger kritisieren Defensivhaltung der FDP-Führung
- 15.09.2005: Thea Dückert (Grüne): Mehr Arbeits- und
Ausbildungsplätze durch weniger Meisterzwang
- 15.09.2005: Nicolette Kressl (SPD): Schavan (CDU) inkompetent:
- Frau Schavan behauptet, die Abschaffung des Meisterzwangs durch die
Bundesregierung habe dort zu einem Rückgang an Ausbildungsplätzen geführt.
Dies trifft nicht zu. Nach Einführung des neuen Handwerksrechts gab es im
Jahre 2004 im Fliesenhandwerk ganze 70 Ausbildungsverhältnisse weniger, im
Gebäudereinigerhandwerk 383 mehr. Im Maler- und Lackiererhandwerk, das nach
wie vor unter Meisterzwang steht, gab es dagegen 1.318 Ausbildungsverhältnisse
weniger. Die Legende von der Ausbildungskatastrophe in den neuen meisterfreien
Handwerken, die von Frau Schavan nachgebetet wird, ist damit widerlegt.
- 15.09.2005: "Fakten-Check 05": Politikeraussagen auf dem Prüfstand - zum Meisterzwang
- Peter Müller (CDU): behauptet, seit der Abschaffung des Meisterzwangs
bei Fliesenlegern hätte sich die Zahl der angemeldeten Betriebe verdoppelt. Die
neuen Betriebe gingen zu Lasten der Meisterbetriebe und der Ausbildung im
Handwerk. Stimmt das?
- Wolfgang Otto Hauptstadtstudio des WDR: "Die Ausbildungsleistung
in den Betrieben ohne Meisterzwang ist tatsächlich gesunken. Aber die
Ausbildungsleistung ist auch bei den Berufen mit Meisterzwang gesunken.
Die Wirkung, die die Aufhebung des Meisterzwanges hatte, lässt sich
statistisch nicht belegen."
- Peer Steinbrück (SPD): behauptet, die Novellierung der
Handwerksordnung habe 3,4 Prozent bzw. 37.000 neue Handwerksbetriebe
ermöglicht. Nur 15 Prozent davon seien ausländische Firmen. Stimmt das?
- Karl Brenke wissenschaftlicher Referent im Deutschen Institut für
Wirtschaft DIW: "Steinbrück hat Recht. Wir brauchen in einer modernen Welt
keine Handwerksordnungen mehr. Ich kann mein Auto ebenso in Portugal oder
Spanien reparieren lassen, ohne Sorge zu haben, dass es auseinander fällt.
Die Zugangsbeschränkungen sind ein deutsches Relikt und halten die Preise hoch."
- 15.09.2005: Annete Schavan (CDU) in der Welt
- DIE WELT: Rot-Grün hat den Meisterzwang in vielen Branchen aufgehoben ...
- Schavan: ... und seitdem gibt es dort weniger Ausbildungsstellen. Die Abschaffung des Meisterzwangs war aber mit dem gegenteiligen Versprechen begründet worden. Darum wollen wir ihn in einigen Branchen wieder einführen, um einem weiteren Qualitätsverlust entgegenzuwirken.
- 15.09.2005: Annete Schavan (CDU)
- Änderungen plant die CDU-Politikern auch beim Meisterzwang, den
Rot-Grün für viele Handwerksbranchen abgeschafft hatte. Die Abschaffung
des Meisterzwangs habe zu einem Rückgang an Ausbildungsplätzen geführt.
"Darum wollen wir ihn in einigen Branchen wieder einführen".
- 14.09.2005: Ludwig Stiegler (SPD): SPD stärkt Handwerk offensiv weiter - CDU/CSU treibt Handwerk in den Ruin
- 11.09.2005: Bernd Siebert (CDU)
- bezeichnete die Aufhebung der Meisterpflicht als Notlösung .... "Den Wildwuchs werden
wir wegbekommen, indem wir den Meister im Handwerk für alle Bereiche wieder
zur Pflicht machen", prophezeite Siebert.
- 08.09.2005: Klaus Brandner (SPD): Existenzgründungen nehmen zu - Unternehmensinsolvenzen nehmen ab
- 07.09.2005: Katherina Reiche CDU kündigt an:
- Zurückgegangen sind die Ausbildungszahlen in Handwerksberufen,
bei denen der Meisterzwang abgeschafft wurde. Hier hat die ganze
Kultur im Handwerk gelitten. Die Union wird deshalb die
Wiedereinführung des Meisterzwangs prüfen.
- Früher hatte Frau Reiche den Meisterzwang in Frage gestellt.
Nun will sie das Grundrecht auf freie Berufsausübung einschränken,
weil Ausbildungsplätze fehlen. Dies obwohl es mit einer
Ausbildungsabgabe genauso Ausbildungsplätze geschaffen werden könnten.
- 03.09.2005: Unions-Wirtschaftsexperte Müller: Bei der Handwerksordnung
deutete Müller dagegen eine Rückkehr zu engeren Vorschriften an.
- "Wenn sich
die Befürchtungen bestätigen sollten, dass es zu massiven Qualitätseinbußen
und Ausbildungseinbrüchen gekommen ist, schließe ich nicht aus, dass wir das
Meisterbrieferfordernis in einzelnen Bereichen wieder einführen"
- 02.09.2005: Klaus Brandner (SPD): 56,2 Prozent mehr Betriebe im meisterfreien Handwerk
- 29.08.2005: Klaus Brandner (SPD): Union lässt sich von ständestaatlichem Denken leiten
- 23.08.2005: Klaus Brandner (SPD): Handwerkspläne der Union: Zehntausende von Existenzgründungen gefährdet
- FTD vom 22.08.2005: Thea Dückert
(Arbeitsmarktexpertin der Grünen) fordert Abschaffung der Handwerksordnung
- FTD: Welches Gesetz würden Sie am liebsten abschaffen?
- Dückert:
Die Handwerksordnung würde ich für die meisten Berufe abschaffen. Das
Zunftwesen ist ein alter Zopf. In den Bereichen, in denen wir den Meisterzwang
abgeschafft haben, entstand ein Boom von Unternehmensgründungen. Insgesamt
sind 40.000 neue Betriebe in einem Jahr entstanden. Leider mussten wir
wegen der Blockade von Union und FDP mit der Reform auf halber Strecke
stehen bleiben.
- 10.08.2005: Klaus Brandner (SPD): Union plant Rolle rückwärts beim Handwerksrecht
- 19.08.2005: Clement zu Unions-Plänen zum Meisterzwang
- FAZ vom 17.08.2005: Der Union fehlt mehr denn je ein überzeugender Wirtschaftspolitiker
- hl-live vom 08.08.05: Lübecker Handwerk fordert wieder Meisterbriefe - mit einigen netten Leserkommentaren
- Die Welt vom 06.08.2005: Union will den Meisterzwang für Fliesenleger wieder einführen
- 05.08.2005: SPD: Die Union weiss nicht, was sie will
- 06.08.2005: Grüne und SPD kritisieren Unionspläne zum Meisterbrief
- Deutschlandfunk vom 03.07.2005: NRW-Arbeitsminister Karl Josef Laumann will Meisterzwang wieder einführen
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Die Wiedereinführung des Meisterzwangs hat Laumann in
einem Interview im Deutschlandfunk gefordert.
- Laumann fordert den Meisterzwang zur Behinderung von Wettbewerb insbesondere
für Anbieter aus anderen EU-Staaten.
"Wir haben die Dienstleistungsfreiheit gegenüber den
osteuropäischen Staaten innerhalb der EU. Wir können diese
Dienstleistungsfreiheit ein Stück weit einschränken durch Meisterzwang,
weil sich dann nur hier selbständig machen kann aus Osteuropa, der
es in seinem Heimatland schon ist. ... Und deswegen bin ich auch der
Meinung, dass man aus diesem Grunde, um auch Vorteile zu haben in
der Frage der Dienstleistungsfreiheit, den Meisterzwang in bestimmten
Bereichen wieder einführen soll."
- Vor der Handwerksnovelle 2003 hatte Laumann noch den Europäische Einigungsprozess
im Blick. Am 24.04.2003 hat die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet:
Laumann habe jedoch auch die Auffassung vertreten, dass das
Handwerk mittelfristig Angleichungen an europäisches Recht vornehmen müsse.
- Nun will er von solchen Angleichungen offensichtlich nichts mehr wissen!
- 08.07.05: Pressemitteilung der SPD-Fraktion zur
Entwicklung im Handwerk
- Die Entwicklung im Handwerk läuft erstaunlich gut. Die
Reformen der rot-grünen Regierung im Handwerksbereich - Reform
des Meister-BAföG 2002 und das neue Handwerksrecht 2004 -
greifen und hinterlassen positive Spuren.
- Mit dem neuen Handwerksrecht gibt es neue Chancen für mehr
Umsatz und Beschäftigung. In den neuen meisterfreien Handwerken
läuft es wirtschaftlich deutlich besser als in den Handwerken,
die dem Meisterzwang weiter unterliegen. Seit dem In-Kraft-Treten
der Handwerksreform am 1. Januar. 2004 ist zum ersten Mal seit
Jahren ein positiver Gründungssaldo (Neugründungen minus Abgänge)
zu verzeichnen. ...
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